Blogeintrag: Wie entsteht das Bedürfnis, es allen recht machen zu wollen?+Coaching-Übung
Das oftmals unterbewusste Bedürfnis, es jedem recht machen zu wollen, ist ein Thema, was viele Frauen kennen. Heute wollen wir tiefer in das Thema eintauchen und herausfinden, woher es kommen mag. Denn die Erkenntnis und das Wissen darüber, woher dein Bedürfnis kommt, ist die Grundlage dafür, in Zukunft anders mit diesem Gefühl umzugehen.
Wofür ist dieses Bedürfnis hilfreich?
Um in das Thema einzusteigen und einen Zugang zu deiner Gefühlswelt zu bekommen, ist die Frage „Wofür ist dieses Bedürfnis hilfreich?” sehr nützlich. Die Perspektive auf eine Situation zu wechseln, hilft uns die Hintergründe zu erforschen, worum wir uns in Dynamiken befinden, die uns augenscheinlich nicht gut tun.
Wenn du dennoch Muster immer wiederholst, ist das ein Zeichen dafür, dass dir die Verhaltensweise im Kern dienlich ist, sonst würdest du dich ja nicht so verhalten.
„Ja, aber wofür denn?” fragst du dich jetzt sicherlich. Genau das gilt es herauszufinden. Dafür habe ich dir heute eine Coaching-Übung mitgebracht.
Aber lass uns zunächst einen Blick auf die möglichen Gründe werfen, die in deinem Erwachsenen-Alter das Bedürfnis manifestiert haben, es anderen recht machen zu müssen:
Du hast in deiner Kindheit gelernt, dass wenn du es deinen Bezugspersonen nicht recht gemacht hast:
du weniger Aufmerksamkeit und dadurch auch weniger Liebe bekommen hast.
du dadurch unbewusst angefangen hast, zu glauben, dass du weniger wert bist, geliebt zu werden.
du indirekt den Glaubenssatz entwickelt hast, dass du ein schlechter Mensch bist, wenn du es nicht tust.
und deine Bedürfnisse nicht so wichtig sind, sondern die von Mama, Papa etc. jetzt viel wichtiger sind.
(Beispiel: Die Eltern kommen von der Arbeit nach Hause und das Kind freut sich. Es möchte den Eltern zeigen, was es gemalt hat und hat das Bedürfnis, wertgeschätzt zu werden. Die Eltern zeigen keine Aufmerksamkeit: Papa ist müde, Mama muss sich jetzt erstmal hinlegen…
Wenn solche oder ähnliche Situationen immer und immer wieder passieren, dann verfestigen sich die obigen Glaubenssätze und bewirken im Erwachsenenalter das Bedürfnis, es weiterhin allen recht machen zu müssen, um geliebt und geschätzt zu werden.
Das sind die Erfahrungen, die ich aus der Zusammenarbeit mit meinen Klientinnen alle durchweg so erlebt habe.
Wenn du herausfinden möchtest, woher dein Bedürfnis kommt, es anderen immer recht machen zu wollen dann lass uns gemeinsam eine Coaching-Übung machen:
Coaching-Übung*
*Um die Übung noch besser durchführen zu können empfehle ich dir, dir die Übung anzuhören. Klicke dafür auf Minute 7:15. Dort startet die Coaching Übung .
Suche dir einen Ort, an dem du ungestört bist. Setze oder lege dich so hin, dass du dich gut entspannen kannst. Hole dir alles, was du dafür brauchst.
Atme nun tief ein und aus. Komme immer mehr bei dir an.
Verbinde dich mit diesem Gefühl. Wie ist das für dich, wenn du dich in das Gefühl, es allen recht machen zu wollen hineinbegibst. Wie fühlt es sich in deinem Körper an? Wo spürst du etwas? Welche Gedanken kommen auf?
Und wenn du in diesem Gefühl bist dann frage dich: Wie alt warst du, als du dieses Gefühl zum allerersten Mal gefühlt hast? (Der erste Impuls ist genau richtig) Wo warst du? Wer war bei dir?
Und stell dir jetzt vor, dass in dieser Situation dein erwachsenes, heutiges Ich auftaucht, dich in deinem kindlichen Ich sieht, dich wirklich sieht, mit deinem Schmerz, deiner Traurigkeit und deinem Bedürfnis, in den Arm genommen zu werden. Stell dir vor, wie dein erwachsenes Ich immer näher zu dir kommt, sich hinkniet, dich mit voller Liebe, Anerkennung und Wertschätzung ansieht und dann umarmt. Du selbst mit deinem Bewusstsein von heute gibst dir, in dieser Situation von damals, das was du brauchst. Du heilst. Dein erwachsenes Ich schaut dich an und sagt: Du bist es wert, geliebt zu werden - einfach so, so wie du bist. Du bist geliebt. Du musst nichts anders machen. So wie du bist, wirst du geliebt.
Und jetzt stell dir vor, wie mit dieser Gewissheit, zu jeder Zeit und so wie du bist, geliebt zu sein, deine Kindheit weiter voranschreitet, lass die Jahre vor deinem inneren Auge vorüberziehen. Du siehst dich größer werden, mit dem Wissen, dass du genug bist. Dass du es, so wie du bist, zu jeder Zeit wert bist, geliebt zu sein. Du wirst älter, kommst ins Teenie-Alter, älter und lässt die Jahre bis heute vor deinem inneren Auge passieren. Bis heute.
Und dann komm langsam wieder im Hier&Jetzt an. Komme da an, wo du gerade bist. Mache die Augen auf und spüre nach, wie du dich jetzt fühlst.
Ich hoffe dir geht es gut, schreib mir gerne bei Instagram oder per E-Mail wie es dir ergangen ist oder wenn du noch Fragen hast.
Ab jetzt erinnere dich zu jeder Zeit, dass du es nicht erst jemandem recht machen musst, um anerkannt oder gemocht zu werden. Denn geliebt bist du sowieso und ab jetzt dürfen die Menschen, in dein Leben treten, die dich nicht erst verändern wollen oder Bedingungen stellen, um dich und dein Sein zu schätzen.
You are wonderful just like the way you are!
Du musst diesen Weg nicht alleine gehen.
Gerne begleite ich dich dabei, nach und nach zur wichtigsten Person in deinem Leben zu werden.
Quick Facts
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Du versuchst oft, es allen recht zu machen, selbst wenn es dir selbst schadet, weil du vielleicht unter dem Druck stehst, die Erwartungen anderer zu erfüllen. Das Bedürfnis, akzeptiert und gemocht zu werden, treibt dich dazu, dich anzupassen und Kompromisse einzugehen, selbst wenn es auf Kosten deiner eigenen Bedürfnisse geht. Dieses Verhalten kann aus Angst vor Ablehnung, sozialen Normen oder einem geringen Selbstwertgefühl resultieren. Es ist wichtig zu verstehen, dass es menschlich ist, den Wunsch nach Anerkennung zu haben, aber wenn es übertrieben wird, kann es zu Stress, Burnout und einem Verlust deiner eigenen Identität führen.
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Das Bedürfnis, es allen recht machen zu wollen, kann erhebliche Auswirkungen auf dein Leben und deine Beziehungen haben. Hier sind die Effekte:
1) Wenn du ständig versuchst, es allen recht zu machen, vernachlässigst du dich selbst und deine eigenen Bedürfnisse. Dies kann zu einer übermäßigen Belastung führen, die deine körperliche und psychische Gesundheit beeinträchtigen kann. Die ständige Anspannung und der Stress können zu Erschöpfung, Angstzuständen und Depressionen führen.
2) In Beziehungen kann das Bedürfnis, es allen recht zu machen, zu Problemen führen. Du könntest Schwierigkeiten haben, klare Grenzen zu setzen, was dazu führt, dass andere deine Grenzen überschreiten. Dies kann zu Frustration und Unzufriedenheit in deinen Beziehungen führen. Außerdem könntest du Schwierigkeiten haben, authentisch zu sein, da du ständig versuchst, das zu sein, was andere von dir erwarten.
3) Deine Selbstachtung und Selbstwertgefühl leiden unter diesem Verhalten, da du dich selbst nicht mehr ausreichend wertschätzt. Das kann sich negativ auf deine Selbstwahrnehmung und dein Selbstvertrauen auswirken.
4) Insgesamt können die Auswirkungen des Bedürfnisses, es allen recht machen zu wollen, deine Lebensqualität und deine Beziehungen erheblich beeinflussen. Es ist essentiell, ein gesundes Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen anderer und deinen eigenen Bedürfnissen zu finden, um ein gesundes und erfülltes Leben führen zu können.
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Du kannst lernen, ein gesundes Maß zwischen Selbstfürsorge und dem Wunsch, anderen gerecht zu werden, zu finden, indem du einige wichtige Schritte unternimmst:
1) Selbstreflexion: Beginne damit, dich selbst und deine Bedürfnisse wahrzunehmen. Frage dich, warum du oft versuchst, es allen recht zu machen (mache die oben genannte Coaching Übung gerne regelmäßig), und reflektiere über die Auswirkungen dieses Verhaltens auf dein Leben.
2) Grenzen setzen: Lerne, klare Grenzen zu setzen und zu kommunizieren. Dies hilft dir, deine eigenen Bedürfnisse zu respektieren und anderen mitzuteilen, was du dafür brauchst.
3) Prioritäten setzen: Erkenne, dass du nicht allen gerecht werden kannst, und lerne, Prioritäten zu setzen. Konzentriere dich auf die Dinge, die dir wirklich wichtig sind, und sage öfter "Nein", wenn du merkst, dass du überfordert bist.
4) Selbstfürsorge: Mache Selbstfürsorge zu einer Priorität. Pflege deine körperliche und geistige Gesundheit, indem du genug Schlaf bekommst, gesund isst, Sport treibst und Entspannungsroutinen für dich ausprobierst.
5) Kommunikation: Lerne deine Emotionen kennen, um deine Bedürfnisse und Erwartungen klar auszudrücken. Offene und ehrliche Gespräche können dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden.
6) Hilfe suchen: Wenn du Schwierigkeiten hast, ein gesundes Maß zu finden, scheue dich nicht davor, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Gerne helfe ich dir als zert. Coach dabei, deine Verhaltensmuster zu erkennen und zu verändern.
Indem du diese Schritte befolgst und an deiner Selbstfürsorge arbeitest, kannst du ein Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen anderer und deinen eigenen Bedürfnissen finden. Auf diese Weise kannst du dich selbst besser respektieren und gleichzeitig gesunde Beziehungen aufbauen.