Wie meine Reise begann…

Ich war eine ganz normale Studentin. Meine Studienzeit nutzte ich hauptsächlich damit, so häufig wie ich konnte nach Spanien zu reisen. Dort hatte ich zu dieser Zeit meinen Freund. Eine Fernbeziehung. Ich liebte Spanien schon seit dem ich 17 war. Die Menschen, Sonne, Meer, ausgelassenes Lebensgefühl. Ich machte nach dem Abi ein freiwilliges soziales Jahr in Valencia, machte während meines Bachelors Erasmus in Sevilla und kam dorthin zurück als ich im Master war.

Dann kam die Diagnose: Meine Mutter hatte eine schwere Lungenkrankheit. COPD. Scheiße. Meine Mama und ich waren schon immer sehr eng. Sie war alleinerziehend und wir waren immer zu zweit. Und jetzt ging es ihr so schlecht. Es zeichnete sich die vergangenen Jahre bereits ab… . Es kam eine Herausforderung nach der nächsten, bis ich meine Mama zu Hause selbst pflegte. Sie konnte nichts mehr. Es war hart. Für uns beide. Doch das war nun der Weg.

Nach 3 Monaten schwanden meine Kräfte allmählich. Ich trug diese Last komplett allein. Ich wusste, dass wenn ich mir jetzt keine kleine Auszeit nehmen würde, in der ich neue Kraft sammeln konnte, ich die auf mich zukommenden Monate nicht schaffen würde.

Schweren Herzens sollte es jetzt für 14 Tage nach Spanien zu meinem Freund gehen. Ablenken, Durchatmen und Kräfte sammeln.
Obwohl Mama dies nicht wollte, wusste ich mir nicht anders zu helfen und wir organisierten es für diese Zeit so, dass sie auf die Palliativstation kommen konnte. Denn alleine zu Hause hätte sie nicht bleiben können.

Ein paar Tage später war ich nun da, in Spanien. Die ersten Tage schien alles gut zu sein. Ich telefonierte jeden Tag mit Mama. Doch auf einmal merkte ich, wie sie anders wurde. Sie antwortete komisch, ihre Reaktionszeit verlangsamte sich und sie vergaß Dinge… .Die Medikamente. Am nächsten Tag hebte sie gar nicht mehr ab…

Ich wurde stetig nervöser bis mich die Krankenschwester mit den Worten anrief: „Frau Weske, ich würde Ihnen dringend empfehlen herzukommen. Ihre Mutter wird heute oder morgen sterben.”

Und dann ging alles ganz schnell, nächster Flieger zurück. Mein schlimmster Flug, den ich jemals hatte. Ich glaube die Frau neben mir dachte, ich hätte Flugangst, ja besser: Flugpanik.
Abgeholt wurde ich von meiner Freundin Amelie, die mich vom Flughafen direkt auf die Palliativstation fuhr und mich die kompletten nächsten Tage begleiten würde.
Es war 12 Uhr nachts. Da lag sie nun. Das Zimmer roch nach Lavendel und wurde mit einer Himalayasalz-Lampe sanft erhellt. Ich fiel ihr um den Hals. Und da passierte es: Sie wachte auf. Das, was sie seit 2 Tagen schon nicht mehr tat. Sie schaute mich an, flüsterte meinen Namen und lächelte. Das war’s. Danach war sie wieder eingeschlafen. In dieser Nacht wich ich ihr nicht mehr von der Seite.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, schaute ich Mama an. Dort lag sie. Unveränderter schwerer, unregelmäßiger Atem. Plötzlich überkam mich ein heftiges Übelkeitsgefühl. Ich rannte auf die Toilette und übergab mich. Dieser Morgen des 27.08.2018 waren die schlimmsten Stunden in dieser Zeit.
Ich wusste, sie musste gehen und gleichzeitig spürte ich: Sie wollte nicht gehen. Besser gesagt: Sie wollte mich nicht alleine lassen. Das spürte ich ganz deutlich. Und da ich wusste, was sie für eine enorme Kämpferin war, graute es mir vor der Zeit, die sie in diesem Zustand durchhalten würde. Für mich.

Ich könnte dir jetzt noch ewig so weitererzählen, doch das würde hier nun den Rahmen sprengen. Um Punkt 14:00 Uhr am 27.08.2018 hatte sie es geschafft.

Der Tod meiner Mutter ist der größte Schmerz, den ich in meinem Leben erlebt habe.
Was hat sich dadurch verändert? Alles. Einfach alles.
Dieser Schmerz hat mich in meine größte Kraft gebracht. Durch diese Erfahrung durfte ich zu meinen wichtigsten Erkenntnissen kommen, die mein Leben komplett verändert haben.

Früher habe ich Entscheidungen getroffen, indem ich es anderen recht gemacht habe. Nun wurde mir zum allerersten Mal die Endlichkeit des Lebens bewusst und dass es jederzeit vorbei sein kann. Ich begriff plötzlich, welches Geschenk mir damals gegeben wurde und dass das Leben einfach zu kurz ist, um Entscheidungen für andere zu treffen. Ich begriff, dass ich die wichtigste Person in meinem Leben bin.

In dieser Zeit, in der ich so viel Schmerz fühlte, spürte ich gleichzeitig eine tiefe Kraft, die in mir aufstieg. Ich wusste, meine Zeit war gekommen. Dieser Schmerz machte mich so lebendig und bewusst. Ich wurde mir meines Lebens und mir selbst so bewusst wie niemals zuvor.

So kam der Moment, in dem ich mir wohl die wichtigste Frage stellte: „Wie möchte ich dieses riesengroße Geschenk - namens Leben - bestmöglich für mich nutzen?” Und ich wusste: Mit meiner Mama als Teil von mir, mit der tiefen Trauer, die mich antrieb: „Jetzt will ich mein Leben selbst in die Hand nehmen, aber so richtig! Und alles dafür tun, um mir ein erfülltes und glückliches Leben zu erschaffen”.

Ich erkannte, dass ich es verdient habe, glücklich zu sein.
Und seitdem ich mir erlaube, die Entscheidungen zu treffen, die mich glücklich machen, merke ich nicht nur, wie
mein Leben sich positiv verändert hat, sondern auch das meiner Mitmenschen. Denn erst wenn es mir gut geht, kann es auch meinen Liebsten wirklich gut gehen.

Jetzt begann die Reise für mich, wirklich das zu tun, was ich mir tief im Herzen wünschte

2020 beschloss ich, mich nach meinem abgeschlossenen Masterstudium in Erziehungswissenschaften und Psychologie und meiner Weiterbildung zur systemischen Coach (zertifiziert) selbstständig zu machen und nach Mallorca auszuwandern.

Jetzt konnte ich meine Liebe zu Spanien nochmal ganz anders leben. In Deutschland hielt mich nichts mehr. Im Oktober 2018 war ich zum ersten Mal nach Mallorca geflogen und ich war sofort geflasht. Ich hatte ein sehr negatives Bild von der Insel. Ballermann, Partytourismus, ich glaub ich muss nicht mehr sagen. Doch zu spüren, wie ich mich hier fühlte und wahrzunehmen, wie diese wunderbare Energie dieser Insel mich zu mir und in meine Kraft brachte, zeigte mir: So will ich mich immer fühlen. Also verbachte ich 2019 für ein paar Monate dort und probierte es einfach aus. Es war toll. Und ich wusste 2020 würde mein Jahr werden. Und genau so war es.

War die Zeit immer leicht? Mit Sicherheit nicht. Würde ich es je anders machen? Mit Sicherheit nicht. Ich sage meinen Klientinnen immer gerne: Wenn’s einfach wäre, würde es ja jeder machen. Und dennoch bin ich fest davon überzeugt, dass wir hier auf diese Erde gekommen sind, um unser volles Potenzial zu leben, um unsere Seelenaufgabe zu erfüllen.
Was die ist? Hör hin. Höre auf das, was deine innere Stimme dir sagt. Denn auf meine Intuition zu hören, war der Gamechanger, durch den meine Reise erst wirklich begann.

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